Tote Trainer pfeifen nicht: Ein Fall für Biene Hagen – Vera Nentwich

Biene Hagen hat sich mittlerweile gemeinsam mit ihrem Kompagnon als Privatdetektivin in Grefrath etabliert. Es ist fast so, als würde sie die Kriminalfälle anziehen, denn schon wieder ist ein Mord im beschaulichen Dörfchen am Niederrhein  passiert. Der neue Eishockey-Trainer wurde bei einer Feier in der Kabine erschlagen. Schnell gerät der Lover ihrer Freundin, der Spieler Toby Thomson in Verdacht, war er doch scheinbar der letzte, der mit dem Trainer in der Kabine gesehen worden ist. Biene wäre nicht Biene, wenn sie nicht in alle Richtungen ermitteln würde.

Dieser heitere Krimi von Vera Nentwich hat mich wieder voll in den Bann gezogen. Völlig unblutig und ohne Gewalt, dafür jedoch mit einer ordentlichen Prise Humor gewürzt, beschreibt die Autorin die manchmal sehr kruden Ermittlungen ihrer Protagonistin. Biene Hagen geht selten wirklich konventionell vor, oft genug handelt sie schneller, als sie denkt. Aber genau das macht diese Figur so sympathisch. Natürlich tauchen auch viele altbekannte Figuren wieder auf, ohne die auch dieses Buch nur halb so schön wäre.
Besonders gut gefallen hat mir wieder die genaue Beschreibung des Örtchens Grefrath. Da ich selbst mehrere Jahre dort gewohnt habe, kann ich sämtliche Wege, die Biene geht und fährt, absolut nachvollziehen. Die Bäckerei gibt es genauso wie die Zahnarztpraxis. Auch der Marktplatz und das Eisstadion liegen genau so, wie Vera Nentwich es beschreibt. Mehr Lokalkolorit geht kaum noch. Lediglich die handelnden Personen sind frei erfunden.

Wer sich ein paar Stunden entführen lassen und aus dem Alltag abtauchen will, sollte diesen Roman lesen. Man fiebert mit Biene mit, möchte sie manchmal schütteln, weil sie unbedacht handelt, und atmet automatisch auf, wenn doch alles gutgegangen ist. Ich hoffe, es gibt bald einen achten Teil dieser Serie, denn ein Punkt ist offen geblieben: Bienes (Nicht-)Beziehung zu Jochen.

Von mir gibt es sehr gern fünf Sterne und eine von Herzen kommende Leseempfehlung, denn auch wenn ich normalerweise gar keine Krimis lese: die von Vera Nentwich mag ich sehr gern.

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