Buschpilot und Babybrei – Babsy Tom und Ole Noack

Eva, promovierte Gynaekologin aus Leidenschaft, ist in Berlin so richtig in ein Fettnaepfchen getreten. Da sie mit der damit einhergehenden Schmach nicht leben moechte, beschliesst sie, fuer eine Weile nach Afrika in ein kleines Dorfkrankenhaus zu gehen, dem ein aelteres Ultraschallgeraet zur Verfuegung gestellt wird. Sie hofft, mit ihrer Arbeit dort genuegend Ablenkung zu finden. In Afrika angekommen stellt sie jedoch fest, dass sie sehr blauaeugig den neuen Kontinent in Angriff nimmt. Der Buschpilot Pit, der sie ins Dorf fliegen soll, muss ihr erstmal Essenzielles erklaeren und mit ihr einkaufen gehen.

Wie schon der Vorgaengerroman ist auch dieses Buch aus zwei Perspektiven geschrieben worden. Wir erleben zum einen Evas Geschichte, und zum anderen Pits Geschichte. Man kann wieder gut erkennen, dass hier nicht nur zwei Perspektiven beschrieben sind, sondern auch zwei Autoren am Werk waren. Beide Handlungsstraenge verweben sich oft und machen das Buch zu einem amuesanten Lesevergnuegen. Manche Wendungen erwartet man, einige sind aber voellig unerwartet.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es fuer mich: Zolas Geschichte wurde mir am Ende zu schnell, fast als wolle man zum Ende kommen, fertig erzaehlt. Ihr haette ich mehr Platz im Buch gewuenscht und nicht nur wenige Saetze im Epilog. Doch der Wermutstropfen ist so klein, dass er keinen Sternenabzug nach sich zieht.

Das Buch ist in sich abgeschlossen und laesst sich unabhaengig vom Vorgaengerband lesen. Wer aber ein paar Hintergruende wissen moechte, die im vorliegenden Buch eine (untergeordnete) Rolle spielen, dem sei „Maskenball und Mondscheinkuesse“ vorab ans Herz gelegt.

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefuehlt, denn die Protagonisten sind durchweg sehr sympathisch, die Geschichte ist rund erzaehlt und es machte wirklich Spass, sie zu lesen. Deshalb vergebe ich sehr gern 5 Sterne fuer diesen Roman.

babybrei

Maskenball & Mondscheinküsse – Babsy Tom, Ole Noack

Naomi hat es nicht leicht im Leben. Aufgewachsen mit einer alleinerziehenden, schauspielernden und immer in Geldnot steckenden Mutter, musste sie schon frueh erfahren, dass das Leben kein Zuckerschlecken ist. Denn da sie schon immer huebsch war, hat ihre Mutter ihr in Teenagerzeiten einen Werbevertrag verpasst – ausgerechnet fuer Kondome. Schnell hatte Naomi ihren Spitznamen weg – Naomi Kondomi. Da die Werbekampagne lange und ueberregional lief, wird sie auch als erwachsene junge Frau immer noch erkannt und hat deshalb kein Glueck in der Liebe. Da kommt die Einladung zu einem Maskenball gerade recht. Denn hinter der Maske kann sie ihr bekanntes Gesicht verstecken und endlich mal ausgelassen feiern und auch einen One-Night-Stand haben. Dumm nur, dass ausgerechnet ihr das Kondom dabei platzt und sie schwanger wird. Aber immerhin bekommt sie dadurch einen neuen Job – bei ihrem Frauenarzt. Da der Senior in Rente geht, erbt der Junior sie gleich als Sprechstundenhilfe mit – und aus dem Arbeitsverhaeltnis scheint mehr werden zu koennen.

Das Buch ist sowohl aus der Sicht von Naomi geschrieben, als auch aus der Sicht von Ben dem Junior der Frauenarztpraxis. Das Autorenduo hat sich hier ganz klassisch auch die Rollen aufgeteilt, das gibt dem Roman tatsaechlich einen zusaetzlichen Reiz.

Die Figur der Naomi hat mir richtig gut gefallen. Liebenswert, chaotisch und trotz aller Widrigkeiten mit beiden Beinen im Leben stehend. Sie verfolgt ihre Ziele und hat auch kein Problem damit, das Kind aus dem One-Night-Stand alleine grosszuziehen. Sie ist eine moderne junge Frau, die „ihren Mann“ im Leben steht und nicht mit dem Schicksal hadert.

Ben ist etwas zwiegespalten. Zwar ist er in der Beziehung zu seiner Ex nicht gluecklich gewesen, doch als sie einen Neuanfang vorschlaegt, ist er trotzdem nicht abgeneigt. Man spuert aber seine Zerissenheit zwischen den vielleicht noch vorhandenen Gefuehlen fuer seine Ex und den definitiv vorhandenen Gefuehlen fuer Naomi. Und dass sie mal das Werbegesicht fuer eine Kondom-Kampagne war, ist fuer ihn auch nicht abschreckend.

Die Geschichte ist witzig erzaehlt und hat Wendungen, mit denen man nicht unbedingt rechnet. Einmal angefangen, mochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Den Schreibstil von Babsy Tom mag ich sowieso, und auch der von Ole Noack ist herrlich erfrischend und wirklich passend zur Geschichte. Wer ein paar Stunden aus dem trueben Alltag abtauchen und in eine lustige Story eintauchen moechte, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Leider ist mir der Schluss ein bisschen zu abrupt, die Entfuehrung haette gern etwas ausfuehrlicher aufgeloest werden duerfen. Aber dieser Kritikpunkt ist so gering, dass er keinen Sternabzug bringt.

Fuer das Lesevergnuegen bedanke ich mich von Herzen und gebe sehr gern fuenf strahlende Sterne!

Mond