Vielleicht vertraue ich dir morgen (Auszeit mit Lotte 2) – Corinna Kohfink

Puh – selten hat es mich so in den Fingern gejuckt, eine Rezension zu schreiben. Normalerweise lasse ich das Buch sacken, überlege, was ich schreiben könnte, und setze mich dann an die Rezension. Bei diesem Buch ist alles, wirklich alles, anders. Die Rezension steht in meinem Kopf schon seit den ersten Seiten und hat sich während des Lesens verfeinert.
Direkt vorab: dieses Buch ist für mich das bisher beste Buch der Autorin. Corinna Kohfink schreibt immer tiefgründig, immer mit dem Gedanken, dass der Leser was mitnehmen kann, und auch immer mit Happy End. Dieses Buch hat jedoch so viel Tiefgang, so viel Emotionalität, wie ich es bisher erst bei wenigen Büchern in diesem Genre gelesen habe.
Vor Beginn des Buches war ich neugierig, wen die Autorin diesmal zu Lotte schickt. Alle bisher bekannten Figuren hatten einen Aufenthalt bei Lotte nicht nötig. Wie also würde die Autorin es schaffen, eine Protagonistin ins Spiel zu bringen, die mit den bisherigen Figuren verwoben war? Na klar! Mit einer neuen Nachbarin, die zu Lydia und Friederike in die Nachbarschaft zieht. Carin war geboren.
Carin ist eine Frau, der es an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein mangelt. Zu sehr war sie durch ihre Kindheit und ihre Ehe geprägt, zu viele Menschen haben ihr in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass sie nichts wert sei. Schnell merkt Lydia, dass Carin dringend eine Auszeit bei Lotte benötigt, um zu sich selbst zu finden. Mit etwas Überzeugungsgewalt gelingt es Lydia schließlich, die neue Freundin zur Reise zu überreden. Doch da Carin Flugangst hat, muss eine Reisealternative her. Da trifft es sich gut, dass Malte, ein Freund von Leon, mit einem Transporter über den Landweg bzw. mittels Fähre nach Menorca reisen will. Als selbstständiger Fotograf kann er seine Zeit so planen, dass es mit Carins Reiseplänen passt. Dass sich zwischen Malte und Carin eine intensive Beziehung entwickelt, ist kein Geheimnis, doch den Weg, den die beiden nehmen, muss der Leser selbst herausfinden. Einen kleinen Spoiler gebe ich: es ist unglaublich schön geschrieben!
Was diesen Roman jedoch für mich so besonders macht, ist Carins Vergangenheit. Ganze Textpassagen könnten aus meinem Leben genommen sein. Hier ist es Corinna Kohfink mit unglaublich viel Feingefühl und Empathie gelungen, eine Protagonistin zu erschaffen, die authentischer nicht sein könnte. Man fühlt ihre Zweifel, ihre mangelnde Selbstliebe und auch das mangelnde Vertrauen, dass Personen in ihrem Umfeld es wirklich selbstlos gut mit ihr meinen könnten. Die Autorin vollzieht bei Carin eine unglaubliche Entwicklung. Denn Carin schafft es auf der Reise und bei Lotte, ihre Gedanken vom Negativen ins Positive zu lenken. „Der helle Wolf“ ist ein wunderbares Sinnbild, wie man denken sollte. Und hier ziehe ich für mich viel Positives aus diesem Roman. Die Tipps, die Carin von Malte und Lotte bekommt (und auch von ihren Nachbarn), sollte man sich in Ruhe und auch mehrfach durchlesen. Denn sie lassen sich eins zu eins in die Realität umsetzen. Fast, als ob die Autorin einen Coachingratgeber geschrieben hätte – verpackt in einen wundervollen Roman. Ich habe jede Zeile genossen, habe jedoch auch mehrfach das Buch beiseitelegen müssen, weil ich über meine eigene Vergangenheit nachdenken musste.
Mein Fazit zu diesem Buch: UNBEDINGT LESENSWERT! Nicht nur, wenn man in der Vergangenheit Probleme hatte. Die Geschichte an sich ist unglaublich berührend und herzerwärmend. Sie geht (für mich) tief in die Seele und bringt Lichtblicke in den Alltag.
Ich könnte noch so viel mehr schreiben, doch das sprengt den Rahmen einer Rezension. Gern würde ich viel mehr als „nur“ fünf Sterne geben.
DANKE CORINNA, für dieses tolle Buch!

Vielleicht verzeihe ich dir morgen (Auszeit mit Lotte 1) – Corinna Kohfink

Lydia hadert mit sich und ihrem Leben. Durch unbedachte Entscheidungen und falsche Beratung durch ihren Steuerberater stand sie vor einigen Jahren vor den Trümmern ihres Lebens. Nur mühsam hat sie es geschafft, wieder ein einigermaßen komfortables Leben zu führen, doch in Gedanken kann sie nach wie vor nicht loslassen. Gedrängt durch ihre Freundin Eva fliegt sie nach Menorca zu einem Retreat bei Persönlichkeitstrainerin Lotte.

Zunächst kann Lydia auch wunderbar abschalten. Sie merkt schnell, dass sie nicht allein mit ihren Problemen ist und kann die Ratschläge von Lotte und den Zuspruch der anderen Seminarteilnehmer gut annehmen. Endlich gelingt ihr, abzuschalten und zu entspannen. Bis genau der Mensch auftaucht, dem sie ihre Rückschläge zu verdanken hat.

Ich mag es, dass Corinna Kohfink selten Charaktere in ihre Bücher schreibt, bei denen alles eitel Sonnenschein ist. Im Gegenteil. Es tauchen Persönlichkeiten auf, die es auch genau so im echten Leben gibt. Lydia ist ein tolles Beispiel. Im Prinzip hat sie sich mit ihrer Situation abgefunden, kann aber gedanklich keine Ruhe finden und ist immer ein Stück weit voller Hass und auch Niedergeschlagenheit. Irgendwann tut ihre Freundin Eva das,  was sich jede Frau von ihrer Freundin wünscht. Sie gibt ihr den virtuellen Tritt in den Hintern, damit Lydia endlich etwas an ihrer Situation ändert. Doch trotz aller Probleme schafft die Autorin es immer wieder, eine absolut positive und sehr angenehme Grundstimmung zu schaffen. Man freut sich mit Lydia, man ärgert sich mit ihr, aber man hat immer Lust, weiter zu lesen.

Dieses Buch ist in sich abgeschlossen und unabhängig von anderen Büchern der Autorin zu lesen. Wer jedoch schon Bücher kennt, wird sich über einige Figuren freuen, die dem Leser hier wieder begegnen. An erster Stelle natürlich Lotte, die herrlich esoterische und doch mit beiden Beinen im Leben stehende Persönlichkeitstrainerin. Ich freue mich riesig, dass sie Protagonistin einer ganzen Reihe wird, denn sie war mir in den anderen Büchern schon sehr sympathisch. Hier darf natürlich auch Leon, einer ihrer Söhne nicht fehlen, genau wie Eva und den Freundeskreis um Eva.

Corinna Kohfink ist wieder ein absoluter Wohlfühlroman gelungen. Wer schon Bücher von ihr kennt, weiß, dass es immer ein Happy End gibt, von daher ist es kein Geheimnis, dass auch dieses Buch gut endet. Genau das mag ich an ihren Büchern. Probleme werden gelöst und die Lösungen kann sogar der Leser für sich mitnehmen, wenn er mag. Der ein oder andere Gedanke von Lotte hat zum Beispiel auch in meinem Leben Platz gefunden.

Der Untertitel „Auszeit mit Lotte 1“ lässt darauf schließen, dass es noch mehr Bücher mit und um Lotte gibt, worauf ich mich jetzt schon sehr freue. Von mir gibt es hochverdiente fünf Sterne für ein absolutes Lesevergnügen und eine ganz klare Leseempfehlung.

Hitzewallungen in der Eiszeit: Turbulenter Familienroman (Hitzewallungen und Liebe 2) – Corinna Kohfink

Seit mittlerweile sechs Jahren sind Laura und Mark ein Paar. Nicht nur in der Liebe, sondern auch in der Firma läuft alles wie geschmiert. Auch ihre Kinder sind nach wie vor miteinander verbandelt. Doch das Glück steht auf der Kippe, denn unvorhergesehene Ereignisse bringen ungeplante Änderungen.

Auch bei Eva und Tammy, Lauras Freundinnen, läuft es grad nicht rund. Als dann auch noch ein Teil der Familie vor der Tür steht und um Unterkunft bittet, ist Laura vollends in ihrem Element. In ihrer Hilfsbereitschaft wächst sie schier über sich hinaus, übersieht jedoch wichtige Zeichen.

Corinna Kohfink ist mit diesem Roman eine wundervolle Fortsetzung des Romans „Hitzewallungen im Kühlschrank“ gelungen. Wir treffen auf liebgewonnene Protagonisten und auch die Nebenfiguren (wenn man sie denn überhaupt als solche bezeichnen kann) sind wunderbar authentisch. Manchmal möchte man eingreifen und jemanden schütteln, weil nichts so läuft, wie geplant. Doch natürlich wäre es kein Wohlfühlroman, wenn sich am Ende nicht alles wunderbar zusammenfügen würde.

Wohlfühlroman – dieses Wort habe ich ganz bewusst gewählt, denn ich habe mich beim Lesen unglaublich wohl gefühlt. Die Autorin hat eine sehr angenehme Schreibweise. Es wird spannend, ohne dramatisch zu sein, die Liebe spielt eine wichtige Rolle, ohne kitschig zu werden. Die Ideen und Wirrungen lassen einen das Buch kaum aus der Hand legen. Man merkt außerdem, in diesem Buch besonders, den Einfluss des Hauptberufs von Corinna Kohfink. Als Unternehmensberaterin und Coach hat sie Einblicke, die sie ohne störend zu wirken in dieses Buch hat einfließen lassen. Besonders beeindruckt haben mich einige Überlegungen der Protagonisten, die ich fast eins zu eins für mich übernehmen konnte. Was kann ich tun, ohne mich selbst aufzugeben, wie kann ich Hilfestellung geben, ohne zu vergessen, auf mich selbst zu achten. Doch ich möchte den Leser beruhigen, was hier so pathetisch klingt, wirkt im Buch wunderbar leicht und locker.

Man ahnt es schon, ich gebe diesem Buch von Herzen gern fünf funkelnde Sterne für den wirklich schönen Lesegenuss. Das Buch ist in sich abgeschlossen, doch zum besseren Verständnis empfehle ich, zunächst den ersten Band der Serie zu lesen. Ich hoffe, es wird noch mehr „Hitzewallungen“ geben, schließlich interessiert mich, wie es nicht nur bei Laura und Mark, sondern auch bei den anderen weitergeht.

Oleanderblüte auf Mallorca – Corinna Kohfink

Sophie ist eine Schönheit, wie sie im Buche steht. Doch diese Schönheit steht ihr oft im Weg, zu oft sind Männer nur auf ihr Äußeres fixiert. Deshalb hat sie beschlossen, vorerst keinen Mann mehr an sich ranzulassen. Doch also sie zu Doros Hochzeit nach Mallorca kommt, stellt sie eine gewisse Anziehungskraft zu Javier fest, dem Hotelier und Freund von Doro, bei dem sie und ein Teil der anderen Hochzeitsgäste einquartiert ist. Auch Javier interessiert sich sofort für Sophie, wird von ihr jedoch letztendlich vehement abgewiesen.
Doro wäre jedoch nicht Doro, wenn sie nicht auch bei den beiden wieder Amor spielen würde. Allerdings bekommt sie von Sophie einen Riegel vorgeschoben, die mit ihrer sofortigen Abreise droht, sollte Doro sich einmischen. Ob Doro das so auf sich sitzen lässt?
Aber Sophie hat ihre Fühler bereits nach einem anderen Mann ausgestreckt. Erik, ein deutscher Schmuckhändler, der schon lange auf Mallorca lebt, ist ihr nämlich durch und durch sympathisch.

Wieder einmal ist der Autorin ein wundervoller Liebesroman gelungen. Die meisten Protagonisten kennt man bereits aus den vorherigen „Doro spielt Amor“-Bänden und es fühlt sich an wie ein Wiedertreffen mit alten Bekannten. Besonders gefreut habe ich mich über die Entwicklung von Javier. Der war mir nämlich in den anderen Bänden eher unsympathisch, doch in diesem Buch entwickelt er sich zu einem sehr sympathischen Mann mit tollen, bisher versteckten, Eigenschaften. Unaufgeregt erzählt Corinna Kohfink die Geschichte rund um Sophie und Javier, ohne langweilig zu werden, Plotttwists sorgen für die nötige Spannung.

Ich habe mich, wie bereits bei den vorherigen Bänden, wunderbar unterhalten gefühlt. Die Reise nach Mallorca habe ich in Gedanken wieder mitmachen können, und da viele Schauplätze (Doros Haus, die kleine Wohnung, das Hotel) immer wieder vorkommen, ist es ein Gefühl, wie nach Hause zu kommen. Das Buch ist unabhängig lesbar und in sich abgeschlossen, ich empfehle jedoch, die anderen Bände vorab zu lesen, weil die Geschichte ein kleines bisschen aufeinander aufbauen bzw. auf Ereignisse angespielt wird, die bereits in vorherigen Büchern Thema waren.
Von mir gibt es von Herzen gern fünf Sterne und eine gern gegebene Leseempfehlung.

Claudia Perc

2 Familien, 1 Liebe und 0 Bock auf Patchwork – Corinna Kohfink

Nadine, die wir schon als Nebencharakter aus „Liebeszaudern in Neuseeland“ kennen, kehrt nach einer Scheidung mit ihrer Teenagertochter Sara von Amerika nach Deutschland zurück. Sara, sowieso schon genervt aufgrund des Umzugs, protestiert und meckert über alles und jeden. Eine typische Teenagerin. Als Nadine dann auch noch einen Mann kennenlernt und sich in ihn verliebt, ist Sara endgültig sauer auf ihre Mutter. Auch die Kinder von Tobias haben ein Problem mit der neuen Liebe ihres Vaters. Es kommt, wie es kommen muss, die Kids verbünden sich gegen ihre Eltern…

Dieser Roman ist der Autorin wieder gut gelungen. Sie schildert in spannenden Szenen, dass das Leben mit Teenagern und besonders in Patchworksituationen nicht einfach ist. Trotz aller Probleme gibt es immer wieder amüsante Episoden und spannende Twists. Besonders gelungen finde ich die Idee, wie Nadine und Tobias letztendlich eine Lösung für ihre Probleme finden. Man merkt, dass Corinna Kohfink selbst Mutter ist und selbst Erfahrung im Bereich Patchwork hat. Lebensnah und mit viel Humor bindet sie ihre Erfahrungen in den Roman ein.

Wer ein Buch sucht, in dem nicht immer alles weichgespült ist, in dem man die Protagonisten auch mal schütteln möchte, in dem man in der Geschichte versinken kann, bei dem aber auch der Humor nicht zu kurz kommt und das ein oder andere Mal laut lachen muss, der sollte hier zugreifen. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt. Auch wenn Nadine und andere Figuren bereits aus anderen Büchern der Autorin bekannt sind, kann man das Buch unabhängig lesen. Man benötigt keine Vorkenntnisse, denn die wichtigen Infos hat die Autorin perfekt in die Geschichte eingeflochten.

Von mir gibt es von Herzen kommende fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

 

Liebeszaudern in Neuseeland – Corinna Kohfink

Tammy und Jonas sind seit ein paar Jahren schon allerbeste Freundin. Tammy geht sogar so weit, dass sie Jonas als ihren Wunschbruder bezeichnet, den sie in der Realität nicht hatte. Neben vielen anderen Gemeinsamkeiten teilen sie die Liebe zu Neuseeland. Da beide nach ihrem Studium noch Zeit bis zum Jobbeginn haben, beschließen sie, die lang ersehnte Reise nach Neuseeland anzutreten und dort mehrere Wochen durch die Gegend zu reisen.

Wir dürfen die beiden bei ihren Reisevorbereitungen und vor allem auch auf ihrer Reise begleiten. Sie harmonieren wunderbar und sind als Protagonisten sehr sympathisch. Schnell stellen sie fest, dass sie auf ihrer Reise immer wieder den ein oder anderen Weggefährten begegnen, die Begegnungen sind mal schöner und mal nicht so schön. Schnell bemerkt man als Leser, dass Jonas tiefere Gefühle für Tammy hegt, die diese jedoch nicht zu erwidern scheint. Schließlich ist sie auf der Suche nach der großen Liebe, von der sie hofft, sie in Stefan oder Tobias zu finden.

Manchmal hätte ich Tammy gern schütteln mögen. Ab und an war sie doch sehr naiv und blind. Jonas hat mir da wirklich leid getan. Die Autorin hat es immer wieder geschafft, mich neugierig zu halten, wie Tammy die nächste Situation in Angriff nimmt und regelt. Und immer wieder bin ich überrascht von den Wendungen gewesen. Neben der tollen Story haben mir die Beschreibungen Neuseelands ausgesprochen gut gefallen. Man merkt, dass Corinna Kohfink selber schon dort war und sich beim Schreiben des Buches nochmal intensiv mit dem Thema, verschiedenen Reiserouten und den unterschiedlichen Abenteuern beschäftigt hat. Immer wieder habe ich diverse beschriebene Landschaftspunkte gegoogelt, und immer wieder habe ich mich dabei ertappt, wie ich in Gedanken selber diese Reise gemacht habe.

Mein Fazit: ein rundum gelungenes Buch. Es ist das erste der Autorin, das merkt man auch ein bisschen am Schreibstil, aber es ist definitiv lesenswert! Was mir gut gefallen hat: Tammy, Jonas und Eva finden Platz in weiteren Büchern der Autorin. Ich habe dieses Buch zwar als letztes gelesen, aber das war kein Problem, da die Handlungen komplett in sich abgeschlossen sind und man die restlichen Figuren nicht kennen muss, um die Bücher eigenständig zu lesen. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin die Geschichte ca. Anfang der 2000er angesiedelt hat und die damaligen Gegebenheiten berücksichtigt hat: nicht jeder hatte da schon ein Handy, Telefonleitungen wurden noch freigehalten und navigiert wurde anhand von Straßenkarten (und viele andere Kleinigkeiten mehr).

Ich gebe also von Herzen gern fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Küss keinen Frosch, denn es könnte ein Prinz sein – Corinna Kohfink

Die Psychotherapeutin Eva kennen wir bereits aus „Hitzewallungen im Kühlschrank“. In diesem Roman bekommt sie nun endlich ihren Auftritt. In ihrem Beruf ist sie sehr erfolgreich, aber privat läuft es nicht glücklich. Ein Ereignis von vor zig Jahren macht ihr zu schaffen, doch sie mag mit niemandem darüber reden. Nur eines ist für sie glasklar, sie möchte nie wieder eine Beziehung und sie möchte nie wieder einen Mann lieben. Doch dann läuft ihr Klaus Frosch über den Weg. Er ist ihr sofort sympathisch, sie fühlt eine besondere Bindung zu ihm und er macht ihr einen Vorschlag, den sie nicht ablehnen kann. Doch dann kommen für Eva Gefühle ins Spiel und alles wird kompliziert.

Auch dieser Roman ist, wie alle Romane der Autorin, wieder tiefgründig, ohne ernst und humorlos zu sein. Wir dürfen eine Frau in der Mitte des Lebens begleiten, erfahren über ihre Ängste und Probleme und erleben mit, wie sie es schafft, sich nach und nach zu öffnen. Ein Urlaub mit Unbekannten in Griechenland hilft ihr dann endgültig, zu ihren Sorgen zu stehen.

Die Autorin hat wieder eine unglaublich realitätsnahe Geschichte geschrieben. Viele der Probleme kommen einem so oder so ähnlich bekannt vor. Die Lösung der Probleme hat mir manches Mal ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. Überhaupt finde ich die Randfiguren wieder toll gezeichnet. Gern würde ich von der Urlaubsgesellschaft eigene Romane lesen, so interessant sind sie in diesem Roman schon angezeichnet. Gefallen hat mir auch, dass bekannte Figuren aus „Hitzewallungen“ wieder aufgetaucht sind, aber keinen raumgreifenden Platz eingenommen haben. So lässt sich dieser Roman auch ohne Kenntnisse gut lesen.

Von mir gibt es wieder fünf wohlverdiente Sterne. Corinna Kohfink schafft es immer wieder aufs Neue, mich mit ihren Büchern zu begeistern.

 

Mails, Dates und das Flattern der Chatterlinge – Corinna Kohfink

Kann man über Datingportale im Internet tatsächlich den Mann fürs Leben finden? Diese Frage stellt sich Caro, nachdem ihre Ehe nach 15 Jahren den Bach runtergegangen ist. Nachdem sie zunächst ihr Leben wieder sortiert, indem sie umzieht und mit ihren beiden Jungs in einen neuen Lebensabschnitt startet, stellt sie fest, dass sie nicht auf ewig Single bleiben möchte. Doch wo lernt man einen Mann kennen? Im Internet! Schließlich gibt es zahlreiche Datingportale. Gesagt – getan. Caro meldet sich auf einem der Portale an und stellt schnell fest, dass sich hinter vielen Profilen keine Traumprinzen, sondern Frösche befinden. Ihre Liste, wir ihr zukünftiger Partner sein bzw. nicht sein soll, wird immer länger. Natürlich bleibt es nicht immer nur bei Mailkontakten, sondern es folgen Treffen und sogar kürzere Beziehungen.

Corinna Kohfink schildert ihre Suche, die in groben Zügen tatsächlich so stattgefunden hat, in amüsanten Episoden. Oft zittert man mit, ob denn der aktuelle Dating-Partner das hält, was sein Profil verspricht. Sie nimmt den Leser mit in spannende Mailwechsel, aufregende Telefonate und Bauchflattern hervorrufende Treffen – aber auch auf Treffen, die so dermaßen in die Hose gehen, dass man unwillkürlich mitleidet. Letztendlich findet Caro ihren Traumprinzen – den Mann, denn die Autorin Corinna auch in der Realität geheiratet hat. Und hier kommt für mich der Twist, der das Buch so besonders macht. Ich kannte die Autorin schon durch diverse Bücher, Mailwechsel und durch eine Lesung via Zoom. Durch das Buch habe ich das Gefühl, dass ich sie noch viel besser kennenlernen durfte. Sie gibt wundervolle Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. Das i-Tüpfelchen für mich war ein reales Foto am Ende des Buches, ein Hochzeitsfoto, das sie und ihren jetzigen Mann zeigt. Durch das Buch hatte ich das Gefühl, auch ihn irgendwie schon zu kennen. Durch dieses Bild ist das ganze Buch nochmal authentischer und ehrlicher, auch wenn es in Romanform geschrieben ist und sicherlich auch einige fiktionale Stellen hat.

Mir hat dieses Buch unglaublich viel Freude bereitet und ich bedanke mich für diesen Lesegenuss. Natürlich gibt es fünf glänzende Sterne und eine Leseempfehlung nicht nur für Singlefrauen, die auf der Suche nach der Liebe ihres Lebens sind.

Hitzewallungen im Kühlschrank – Corinna Kohfink

Direkt vorab: nein, das Buch ist kein Ratgeber für wechseljahregeplagte Frauen und auch keine Schmonzette mit ältlichen Damen. Im Gegenteil, dieses Buch ist ein Roman, der es in sich hat!

Die 42jährige Laura muss feststellen, dass ihr Leben an einem Wendepunkt steht. Ihr Mann hat sie für eine deutlich jüngere Frau verlassen und in ihrem Job habt eine Sprache und Mentalität Einzug gehalten, mit der sie nicht klarkommt. Schnell findet sie jedoch einen neuen Job, der genau auf sie zugeschnitten ist, wäre da nicht ihr Chef, der ihr mit Blicken deutlich macht, dass er nichts von ihr hält – auf zwischenmenschlicher Ebene. Dass sie fachlich auf einer Wellenlänge sind, wird schnell klar. Laura tut sich schwer damit, dass ihr Chef sich so widersprüchlich verhält, doch da sie von Beginn an ein gutes Verhältnis zu fast allen Kollegen hat, bleibt sie in diesem neuen Job und hofft, dass sich das Verhältnis zu ihrem Chef irgendwann ändert. Hinzu kommt, dass ihr Chef sie nicht wirklich kalt lässt.

Corinna Kohfink ist mit diesem Buch ein wunderbar warmer Roman gelungen. Ich habe ihn von der ersten bis zur letzten Seite genossen. Die Charaktere gefallen mir sehr gut. Ich mochte vor allem, dass die Protagonistin nicht nur auf sich selber schaut, sondern auch das Wohl ihrer Mitmenschen im Sinn hat. Herrlich, wie sie ihren beiden Kollegen zum Glück verhilft.

Natürlich kann nicht immer alles glatt gehen – auch in diesem Buch gibt es Wendungen, die unerwartet kommen. Was mir jedoch sehr gut gefallen hat: es gab keinen Twist in der Hinsicht. dass sie zusammenkommen, sich wieder trennen und dann wieder zueinander finden, wie man es in so vielen Büchern liest. Gerade wenn man weiß, dass es ein Happy End geben wird (das hat sich die Autorin auf die Fahne geschrieben), mag ich es, wenn es recht geradlinig geht, die Twists dafür aber an anderen Stellen auftauchen. Und das tun sie!

Von mir gibt es für diesen Lesegenuss hochverdiente fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

 

Orangenblüte auf Mallorca (Doro spielt Amor 3) – Corinna Kohfink

Direkt zum Einstieg eine Empfehlung: zwar sind alle „Doro spielt Amor“-Bände in sich abgeschlossen und einzeln lesbar, doch speziell für diesen dritten Teil empfehle ich zunächst die Lektüre der beiden anderen Bücher.

Silke kennen wir bereits aus den Vorgängerbänden. Sie ist eine in sich gekehrte junge Frau, die ein Geheimnis zu verbergen scheint. Sie geht nicht gern unter Leute und verbirgt ihr Aussehen gern hinter einer Baseballcap und einer verspiegelten Sonnenbrille. Außerdem erzählt sie nichts über sich, und versucht bei gesellschaftlichen Ereignissen, möglichst unscheinbar zu sein. Doch Doro wäre nicht Doro, würde sie nicht wieder eine Chance zum Verkuppeln wittern, als ihr Stiefsohn Philipp sie und Hajo auf Mallorca besuchen kommt. Schnell wird klar, dass Doro versucht, Silke und ihn zu verkuppeln.

Silke ist zunächst auch recht angetan von Philipp und fühlt sich, für sie völlig ungewohnt, zu ihm hingezogen. Doch so ganz kann sie auch bei ihm zunächst nicht zur Ruhe kommen.

Dieser Roman ist der mit Abstand dramatischste dieser Reihe. In Rückblenden begleiten wir Silke vom Kennenlernen Konstantins bis zu ihrer Ankunft auf Mallorca. Der Leser erfährt, welch schrecklichen Erlebnisse Silke durchmachen musste. Doch mit Philipp hat sie zum ersten Mal eine Person an ihrer Seite, der sie so viel vertrauen kann, dass sie ihn um Hilfe bittet.

Silke kennen wir schon aus den Vorgängerromanen und immer schon habe ich mich gefragt, welches Geheimnis sie umgibt. In diesem Buch nun löst die Autorin Silkes Geschichte in einem unglaublichen Spannungsbogen auf. Man spürt fast Silkes Flashbacks und zittert mit ihr, man fühlt sich aber zugleich auch mit Silke bei Philipp geborgen, der als wunderbar uneigennütziger, empathischer Mann dargestellt ist. Fast könnte man meinen, so einen Mann gäbe es nicht (doch, gibt es!). Er ist ein Mann, der sich behutsam mit Silke und ihrer Geschichte auseinandersetzt und die Geduld zeigt, die er ihr verspricht.

Natürlich begegnen wir auch liebgewonnenen Personen aus den beiden Vorgängerbänden, schließlich sind die Figuren alle auf irgendeine Art und Weise miteinander verwoben. Doro gefällt mir nach wie vor extrem gut und ich hoffe, sie darf noch viel mehr Menschen verkuppeln. Sollte dieser Band eigentlich der letzte Doro-Band sein, stellt die Autorin im Nachwort in Aussicht, dass es doch noch einen vierten Band geben könnte. Ich hoffe es sehr, denn sie und auch Hajo und die anderen sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Von mir gibt es für dieses Lesevergnügen hochverdiente fünf Sterne. Dieses Buch ist kein „weichgespülter“ Liebesroman sondern kommt, wie schon der Untertitel sagt, mit einer gehörigen Portion Drama und Spannung daher, die mir zwischendurch den Atem stocken ließ. Doch die Autorin verspricht für ihre Liebesromane stets ein Happy End – so war es also auch hier. Wie in allen ihren Romanen hat sie sich übrigens wieder, das merkt man gut, intensiv mit den angesprochenen Themen beschäftigt und behandelt diese mit dem nötigen Respekt. Eine kleine Triggerwarnung möchte ich aussprechen: wer Probleme mit häuslicher Gewalt hat, sollte genau abwägen, ob er dieses Buch liest.