Buchvorstellung: Die Sterne über Venedig – Anja Saskia Beyer
Eine Zeitreise
Dieses Buch ist bereits im Oktober 2019 erschienen. Doch da der neue Roman von Anja Saskia Beyer, „Die geheimnisvollen Gärten der Toscana“, in den Startlöchern steht, möchte ich „Die Sterne über Venedig“ nochmal besprechen. Denn in meinen Augen war das das bisher beste Buch der Autorin und es ist absolut lesenswert. Nach diesem Buch habe ich innegehalten und musste die Geschichte sacken lassen – das passiert mir bei Büchern nicht allzu oft.
Gerade in der heutigen Zeit, mit der Pandemie im Nacken und des social distancing überall empfinde ich das Buch als nochmal so intensiv. Denn auch jetzt haben wir eine Zeit, in der wir innehalten, in der Zusammenhalt so wichtig ist und gegenseitige Rücksichtnahme. Aber auch eine Zeit der starken Menschen, die sich für andere einsetzen, die füreinander kämpfen!
Die Schwestern Nicola und Caterina reisen gemeinsam mit Nicolas junger Tochter nach Venedig, weil es ihrer Nonna nicht gutzugehen scheint. Doch die gemeinsame Zeit wird überschattet von einer Distanz zwischen den Schwestern, die sich zumindest Nicola nicht erklären kann. Aber dann erzählt Nonna ihre Geschichte. Eine Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg über ihre Tätigkeit als Stafette im Widerstandskampf.
Wieder einmal ist es Anja Saskia Beyer gelungen, einen absolut fesselnden, in zwei Epochen spielenden, Roman zu schreiben. Wir begleiten Nicola und Caterina in der heutigen Zeit und leiden mit Nicola unter der Distanz, die Caterina aufgebaut hat und ihrer noch recht neuen Situation als alleinerziehende Mutter. Parallel erleben wir Nonnas Geschichte mitten im zweiten Weltkrieg in Venedig, die Verfolgung der Juden und den Kampf der Partisanen und mutigen Frauen, die den Widerstand unterstützt haben. Behutsam greift die Autorin diese wichtigen Themen auf. Durch den wirklich spannend geschriebenen Plot ist der Leser gefangen in der Geschichte, und wird gleichzeitig wachgerüttelt, dass ähnliche Situationen wie damals auch heute auf uns zukommen könnten, ohne dass der moralische Zeigefinger erhoben wird.
Die Protagonisten sind durchweg sehr sympathisch und authentisch. Obwohl ich noch nie in Venedig war, habe ich das Gefühl, genau zu wissen, wo welche Szene spielt, so liebevoll und detailgetreu ist die Beschreibung, ohne langweilig zu wirken. Vor allem mit Nonna als junger Frau liebt und leidet man bei ihren Wanderungen in die Berge mit.
Das Buch hat mich auf eine tolle Reise mitgenommen. Neben allen Querelen und Kriegsgeschichten fehlt eine grosse Portion Liebe nicht.
Erscheinungsdatum: 15. Oktober 2019
Verlag Tinte&Feder
Taschenbuchausgabe: 320 Seiten
ISBN-13: 978-2496700374
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Und morgen, 24.05., gibt es auf Ullas Bücherseite ein exklusives Interview mit Miranda
Meine Rezension kommt natürlich am 26.05. dann direkt hier.
Am 26.05. gibt es auf Ullas Bücherseite eine Rezension zum Buch, und am 27.05. die Buchvorstellung zu Erdbeeren im Sommer.