LBM 2025 – meine letzte Buchmesse

2019 war mein letzter Besuch auf der Buchmesse. 2020 fand sie bekanntlich nicht statt und in den Jahren danach habe ich mir den Besuch gesundheitlich nicht zugetraut. Doch für dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen, zumindest einen Tag hinzugehen.

Mein Fazit direkt vorab: es war mein letztes Mal, die Messe war nicht mehr schön.

Igor und ich hatten den Donnerstag als Messetag auserkoren. In der Regel sollte es dann noch nicht so voll sein und man kann gemütlich durch die Gänge schlendern. Doch die erste Enttäuschung machte sich schon vor Beginn der Messe breit. Wir betraten die Hallen über Halle 5, dort gab es vor 2020 immer nette Sitzmöglichkeiten und eine mobile Kaffeebar. Doch nichts davon war zu finden – gähnende Leere erwartete uns vor den Drehkreuzen.

Nun denn, wir beschlossen, gemütlich durch Halle 5 zu schlendern, um dann Halle 3 zu besuchen. Bereits wenige Minuten nach Öffnung wurde es jedoch schon voll. Und was ich noch enttäuschender fand, Halle 5 ist wie Halle 3 zu einer „Gemischtwarenhandlung“ geworden. Kinderbücher, Krimis, Jugendbücher, Sachbücher, Erotik – alles war in beiden Hallen vermischt. Den schönen großen Amazon-Stand mit seinen Lesungen, der bei bisherigen Messen immer willkommener Anlaufpunkt war, gab es leider auch nicht mehr. Auch der hat für mich immer zum Flair der Messe beigetragen, denn hier kam man automatisch mit anderen Lesern und Bloggern in Kontakt, hatte nach der Lesung die Möglichkeit, noch mit dem Autor zu sprechen und sich nebenbei viele neue Leseideen zu suchen. Sicherlich – es gab in diesem Jahr viele Leseanregungen, schließlich waren genügend Stände mit Belletristik vertreten. Problem: für manche Stände gab es Warteschlangen, an denen ich nicht bereit war, mich anzustellen. Dabei waren am Donnerstag die Schlangen längst nicht so lang wie an den anderen Tagen. Dass jeder Stand mittlerweile verkaufen darf, war für mich auch nicht unbedingt eine positive Entwicklung. Denn die geführten Gespräche waren eher Verkaufsgespräch denn Interessengespräch. Manchmal hatte ich das Gefühl, man wolle mir fast ein Buch aufnötigen.

Insgesamt hat die Messe sehr viel von ihrem ehemaligen Flair verloren. Früher habe ich immer empfohlen, die LBM statt die FBM zu besuchen. Die LBM war gemütlich, auf Leser ausgerichtet und nicht auf möglichst viel Kommerz. Heute hat die LBM viel von der FBM, nur dass sie kleiner ist.

Ebenfalls gestört haben mich die unglaublich vielen Schulklassen. Zum Teil liefen Vorschulkinder quasi als Polonaise (um sich nicht zu verlieren) an uns vorbei. Da frage ich mich, ob das wirklich sinnvoll ist.

Halle 2 und 4 haben wir uns gespart, durch Halle 1 sind wir zwangsläufig geschlendert, da unser Auto vorn auf dem Presseparkplatz stand. Bereits am frühen Nachmittag haben wir die Messe verlassen – und bei mir diesmal ganz ohne Trauer, dass der Messetag vorbei ist. Ich war froh, als ich wieder draußen war. Zwar gab es einige wenige nette Begegnungen mit Autorinnen, über die ich mich riesig gefreut habe, aber wenn ich nochmal jemanden treffen möchte, werde ich mich auf kleinere Messen (Buch Berlin, Buchpassion etc.) konzentrieren.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert