Misteln, Schnee und Winterwunder – Stina Jensen

Sina und Nils sind bereits seit ein paar Jahren verheiratet und beruflich sehr erfolgreich. Das Einzige, was nach Sinas Meinung nach noch fehlt, ist ein Baby – doch es will einfach nicht klappen mit der heiss ersehnten Schwangerschaft. Ausgeloest durch eine Krise zieht Sina vorruebergehend in die leerstehende Wohnung ihrer Eltern. Dort trifft sie auf den alleinerziehenden Nachbarn Elyas und seine bezaubernde Tochter Leila. Bahnt sich durch dieses Treffen eine noch viel groessere Ehekrise an?

Stina Jensen ist es gelungen, einen Roman zu schreiben, der so viele Wendungen hat, dass das Ende auch bis kurz vor Schluss nicht offensichtlich wird. Mit Sina hat sie eine Protagonistin erschaffen, die manchmal etwas verpeilt ist, sich schnell fremdbestimmen laesst, aber in ihrer Schwester Milla und Freundin Johanna zwei Frauen an ihrer Seite hat, die sie wieder in die richtige Bahn schubsen. Nils scheint zunaechst recht kalt und unsympathisch, doch im Laufe des Buches veraendert sich dieser Charakter. Elyas ist ein Charmeur, wie er im Buche steht und Leila ist ein entzueckender Charakter, von dem man gern noch mehr lesen wuerde. Auch die Nebendarsteller sind toll herausgearbeitet, gerade Tatjana konnte ich mir immer lebhaft vorstellen.

Zwar spielt dieser Roman im Winter und endet tatsaechlich Weihnachten, aber er ist kein typischer Weihnachtsroman. Wer also gern winterliches lesen moechte, aber auf den grossen Weihnachtskitsch gern verzichten moechte, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Es laesst sich gut in einem Rutsch lesen, die Geschichte ist fluessig geschrieben und in sich stimmig. Durch die vielen unvorhersehbaren Wendungen wird die Geschichte niemals langweilig, und den ein oder anderen Schmunzler konnte ich mir auch nicht verkneifen. Natuerlich fehlt auch eine gehoerige Portion Liebe nicht in diesem Buch.

Ich sage Danke fuer einen wundervollen Roman und absoluten Lesegenuss. Statt der Sterne gebe ich, dem Buch angemessen, 5 wohlverdiente Schneeflocken.

Misteln